Es ist einladend, das "Theater Maskara" im Weiherhaus. Ein zeitlos-moderner Bau aus Holz, mit Terrasse am Wasser und rundherum Natur. Ein Ort der ldylle als Bühne für die Kultur. Für Volksmärchen, die Kinder und Erwachsene ansprechen, die unterhalten und von den Weisheiten des Lebens erzählen. Zwischen den Zeilen und im lebendigen, kurzweiligen Spiel. Das ist Frieder Kahlert wichtig. Dafür schlüpft er in Rollen, dafür erzählt, singt, tanzt und musiziert er, dafür schiebt er Kulissen und drückt Technikknöpfe. Gemütlich ist das nicht. Auch die x-te Aufführung von ,,Der Trommler" oder ,,Der Held und die Prinzessin" bleiben Herausforderung, erfordern höchste Konzentration und ein ,,auf den Punkt da sein". Die Zuschauer sehen alles, hören alles, verlangen. Mit Recht, wie der gebürtige Ortenburger meint. ,,Wir bekommen ihre Zeit und ihr Geld und möchten ihnen dafür etwas zurückgeben. Etwas Echtes."
Gerne Märchen der Brüder Grimm, behutsam an der Geschichte entlang inszeniert und im Original belassen.
Frieder Kahlert schätzt ihre zeitlos gültige Aussage, ihre große Tiefe und die schöne Sprache. Diese Märchen brauchen keine zwanghafte Adaption ans Heute. Die Stücke sprechen für sich und Frieder Kahlert lässt sie. Er nähert sich mit Einfühlungsvermögen, Erfahrung und Können. Über 30 Jahre ist das Theatermachen sein Metier. Der gelernte Raumausstatter greift zu, als das ,,Theater in der Luft liegt", als in den 1980er- und 1990er-Jahren in München und Berlin, in Paris und Rom Straßen und Zelte Bühne sind. Er spielt und sammelt Erfahrung. Bei Straßentheatertourneen, im Clownstheater mit Marianne Sägebrecht, im Zelttheater ,,Comoedia Mundi" ... 1986 kehrt er nach Ortenburg
zurück, gründet das ,,Theater Maskara" und bezieht 20 Jahre später sein Weiherhaus.
Frieder Kahlert kennt die Bedeutung der Zeit und lässt jedes Stück sich langsam entwickeln. Mit der Auswahl der Figuren, dem Festlegen des Spiels, mit Bühnenbild und kunstvollen Ledermasken. Frieder Kahlert fertigt sie selbst. Nach eigenen Ideen, charakterstark und eindeutig. Das zweite Gesicht lässt ihn auf der Bühne agieren, blitzschnell die Rolle wechseln, Stimmungen ausdrücken und Gefühle zeigen. Das Spiel in der Tradition der ,,Commedia dell’arte" fasziniert und eröffnet von einem Moment auf den nächsten neue Schauplätze, Welten und Klangräume. Die Mittel, die Frieder Kahlert, sein Regisseur und der Bühnenbildner einsetzen, sind einfach und überzeugen mit Aussage und Stimmigkeit: die Requisite, das Bühnenbild, die eingespielte Musik und der erzeugte Klang.
Es sind Märchen voller Phantasie, reich an Farben und angefüllt mit Erlebnissen. Das gefällt den Kleinen und
lässt Größere nachdenken. Im ,,Theater Maskara" in Ortenburg und in vielen Schulen in ganz Bayern. Sie reist Frieder Kahlert ab. Jeden Vormittag in einer anderen Schule, in einem anderen Rahmen, vor neuem Publikum . .. Immer mit dem Wunsch, Bestes zu geben und dem Wissen, dass es die 100-prozentige Aufführung nicht geben kann.
Theater ist Leben, individuell und voller Überraschung.
Das reizt, fordert und beglückt. Vor und auf der Bühne.
Gute Unterhaltung!
Quelle: Passaus Süden © COM PR + MARKETING COM Verlag 2010
